Gedanken

Unsere Eltern (86- und 82-jährig) leben im gleichen Alters- und Pflegeheim "Im Spiegel" in Rikon. Unerwartet wird einem (nur einem!) Ehepartner der Pensionsvertrag gekündet. Gemäss Aussagen der Pflegedienstleitung ist der Bewohner beim Pflegepersonal beliebt.

Wie passt es in das Leitbild vom Alters- und Pflegeheim "Im Spiegel", dass einem 86-jährigen, schwer kranken Pflegeheimbewohner eine absolut unverständliche und ethisch nicht vertretbare Kündigung mit einem Satz ausgesprochen wird: "Hiermit kündigen wir ihnen per 30. September 2007" (und dies ohne Begründung). Nach mehrmaligem Nachfragen bei der Heim- und Pflegedienstleitung sowie deren Stellvertretung, wurde uns keine Begründung angegeben. Erst die Heimkommssionspräsidentin gab uns eine lächerliche und völlig unverständliche Begründung an: "die nicht immer treffende Wortwahl einer Person sei das Problem".

Ein angeblicher Konflikt (welcher das sein soll, ist uns allerdings nicht klar) wird auf dem Buckel eines völlig unbeteiligten Heimbewohners ausgetragen. Die Heimleitung hat nicht ein einziges Mal mit den Angehörigen, geschweige denn mit der angeblichen "Problemperson" über den sogenannten Konflikt gesprochen.

Die Kündigung wird ausgesprochen, ohne dass die Pflegedienstleitung nur ein einziges Mal den Kontakt mit den Angehörigen, geschweige denn mit der angeblichen "Problemperson" gesucht hat. Die Kündigung wird ausgesprochen, obschon besagte Person nur am Übertrittstag ins Heim einen Rapport abgegeben und ihr grosses Fachwissen als Wundexpertin angeboten hat. Sie hat sich im weiteren Verlauf NICHT in die pflegerischen Aspekte eingemischt. Erst als der Heimbewohner überstürzt und aus für uns unverständlichen Gründen ins Spital eingeliefert wird, wird die pflegerische Betreuung des Bewohners im Pflegeheim durch die Angehörigen in Frage gestellt. Nach der Kündigung wird uns mitgeteilt, dass das Pflegepersonal wegen uns zusammenbreche; auf die Frage wer und warum erhalten wir die lapidare Antwort, sie müssten nichts begründen...

Unser Vater hat sein ganzes Leben im Tösstal verbracht und hat fleissig mit seinen Steuern das Pflegeheim mitfinanziert. Nie hat er sich etwas zu Schulden kommen lassen und niemals wurde ihm irgendwo gekündigt. Als Dank dafür darf er jetzt seinen "Lebensabend" auf der Strasse verbringen! Weshalb? Weil sich Angehörige für eine palliative Pflege eingesetzt haben! Weil sie nicht zusehen wollten, wie ihr geistig aktiver Vater zunehmend apathisch wurde und unter Schmerzen leidet! Eine angepasste Wundbehandlung hätte wesentlich weniger Arbeit für das Pflegepersonal bedeutet und hätte zu einer besseren Lebensqualität beigetragen.